Glockenspiel im Perlachturm verstummt – womöglich für Jahre | StaZ

2022-05-21 12:58:48 By : Ms. Sophie She

Die Sicherungsmaßnahmen des maroden Perlachturms gehen weiter. Um drohende Steinschläge zu verhindern, will die Stadt den Turm ab Montag, 25. April, mit einem Schutznetz sichern. Gleichzeitig wird das Glockengeläut außer Betrieb genommen – also sowohl der Stundenschlag als auch das beliebte Glockenspiel. Laut der Stadt kann dieses voraussichtlich erst nach der abgeschlossenen Sanierung des Turms wieder genutzt werden – für mehrere Jahre könnten die Glocken im Perlachturm ab Montag also nicht mehr zu hören sein.

Im Dezember vergangenen Jahres hatte ein Gutachten festgestellt, dass aus der Turmfassade inzwischen zu jeder Zeit auch größere Teile herabstürzen könnten. Dass der Perlachturm ein Sanierungsfall ist, war da zwar schon lange klar, doch aufgrund der akuten Gefahr für Passanten mussten nun sofort übergangsweise Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden: Die Stadt sperrte den Bereich rund um den Perlachturm ab. Ein überdachtes Schutzgerüst ermöglicht bislang die Nutzung des Gehwegs.

Als nächster Schritt war daraufhin die Sicherung des Turms mit einem Schutznetz und langfristig mit einem Schutzgerüst vorgesehen. Wie die Stadt berichtet, sei es nun möglich, mit den "Einnetzarbeiten" zu beginnen. Wenn das Schutznetz voraussichtlich am 27. April fertig angebracht ist, kann laut der Stadt das Schutzgerüst auf dem Gehweg und am "Fischmarkt" zwischen Perlachturm und Rathaus wieder entfernt werden.

Das Glockengeläut bleibt ab dem 25. April aber wohl längerfristig still. Denn wann die Sanierungsarbeiten tatsächlich abgeschlossen sein werden, laut Stadt die Voraussetzung für die Wiederinbetriebnahme der Glocken, ist aktuell ungewiss. Noch steht nicht einmal fest, wie die Ertüchtigung des Augsburger Wahrzeichens finanziert werden soll. Die Stadt hat sich um Zuschüsse aus dem Bundesförderprogramm "Nationale Projekte des Städtebaus" beworben. Im Dezember seien die Projektskizzen beim Bund eingereicht worden. Eine Entscheidung, ob das Augsburger Projekt in das Förderprogramm aufgenommen wird, erwartet die Stadt allerdings erst im Juni. (pm/lat)

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